Advent & Vorweihnachtszeit

Die Adventszeit startet mit dem ersten Advent und endet an Heiligabend. Doch wann ist der erste Advent? Je nach Kalenderjahr ist das Datum unterschiedlich, aber er fällt immer auf den Sonntag zwischen dem 27. November und 3. Dezember.

Wissenswertes rund um die Adventszeit

Advent: Fragen & Antworten

Warum feiern wir den Advent?

Das Wort „Advent“ bedeutet „Ankunft“ und kommt von dem lateinischen Begriff adventus. Die Adventszeit ist die Zeit des Wartens und der Vorfreude. Christen nutzen sie, um sich auf Weihnachten, das Fest der Geburt Jesu, einzustimmen.

Doch Christen blicken im Advent nicht nur zurück und feiern, dass Gott vor 2000 Jahren Mensch geworden ist. Sie blicken auch in die Zukunft und erinnern sich an die Verheißung der Bibel, dass Jesus Christus wiederkommen und Gottes Reich vollenden wird. Der Sinn und die Bedeutung der Adventszeit liegen also in der geistlichen Vorbereitung auf das Kommen des Sohnes Gottes. Christen machen ihre Herzen weit, sie richten sich wieder neu auf das Erwarten des Messias aus. Damit bereiten sie sich innerlich auf das Kommen Christi vor, das war und wieder sein wird.

Wie ist die Adventszeit entstanden?

Nicht immer war der Advent vier Wochen lang. Ursprünglich war die Adventzeit eine Zeit des Fastens und der Buße. Sie dauerte vom Martinstag am 11. November bis zum damaligen Termin des Weihnachtsfestes am 6. Januar, dem Fest der Erscheinung des Herrn. In dieser Zeit durfte weder getanzt, noch gefeiert werden. In orthodoxen Ostkirchen sowie in der Erzdiözese Mailand dauert die Adventszeit sogar noch heute sechs Wochen.

Es wird angenommen, dass die Entstehung der Adventszeit, wie wir sie heute kennen, auf das 4. Jahrhundert zurückgeht. Papst Gregor (540 – 604) setzte während seiner Amtszeit erstmals die Zahl der Adventssonntage auf vier fest. Die vier Wochen stehen dabei symbolisch für die 4.000 Jahre, die die Menschheit nach kirchlicher Rechnung auf die Ankunft des Erlösers warten musste.

Herrenhuther Stern im Advent
© Kurt F. Domnik/Pixelio.de

Welche Bedeutung haben die vier Adventssonntage?

Jedes Kind kennt den Reim „Advent, Advent, ein Lichtlein brennt…“, das sich auf den Adventskranz bezieht. Doch was steckt hinter den vier Adventssonntagen?

Der erste Advent

Mit dem ersten Adventssonntag beginnt das neue Kirchenjahr. Evangelische Christen bereiten sich auf die Ankunft Jesu vor und gedenken an seinen Einzug in Jerusalem (vgl. Matthäus 21,1-11). In der evangelischen Kirche steht der erste Advent folglich unter dem Zeichen der freudigen Erwartung des Herrn.

Auch in der katholischen Kirche wird der Wiederkunft des Herrn gedacht. Sie richtet sich am ersten Adventssonntag zudem an Psalm 25,1 aus: „Zu dir erhebe ich meine Seele“. König David ist der Verfasser. In dem Psalm wendet er sich Gott zu. Er drückt ihm gegenüber sein Vertrauen aus und bittet ihn zugleich um Leitung und Vergebung. Dieser Herzenshaltung folgen die katholischen Gläubigen am ersten Advent.

Der zweite Advent

Am zweiten Adventssonntag steht die Hoffnung auf die Wiederkunft Christi im Fokus. Sowohl die evangelische, als auch die katholische Kirche legen den Schwerpunkt an diesem Sonntag auf die Erlösung und Rettung durch den Messias. Die katholischen Christen nehmen zudem bereits Johannes den Täufer und sein Wirken in den Blick. Wie kein anderer gilt der Täufer als Wegbereiter Jesu Christi.

Der dritte Advent & Gaudete Sonntag

Erst am dritten Adventssonntag rückt Johannes der Täufer auch bei den evangelischen Christen in den Fokus. Es gilt, all jene Dinge im eigenen Leben wegzuräumen, die verhindern zu Gott zu kommen. Darauf stimmen die evangelischen Gläubigen sich an diesem Sonntag ein.

Die katholische Kirche begeht am dritten Adventssonntag „Gaudete“. Der Name geht zurück auf „Gaudete in Domino semper“, eine Bibelstelle aus dem Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Philippi. Ins Deutsche übersetzt bedeutet dieser Vers: „Freut euch im Herrn allezeit“ (Philipper 4,4). Die Freude über Jesus Christus soll an diesem Sonntag, neben Lesungen zu Johannes dem Täufer, im Zentrum stehen.

Der vierte Advent

Am vierten Adventssonntag erinnern evangelische wie katholische Christen sich an die Ankündigung der Geburt Jesu durch den Engel Gabriel bei Maria. Sie setzen den Fokus auf die Freude der schwangeren Maria, die Gott ein Loblied singt, während sie bei der ebenfalls schwangeren Elisabeth zu Besuch ist. Wenn Gott in unsere Welt kommt, wird es hell und Ungerechtigkeit muss weichen. Das wird am vierten Advent gefeiert. In der katholischen Kirche werden als Lesungen im Wechsel auch die Verkündigung an Josef oder weiterhin das Wirken Johannes des Täufers ausgewählt.

Eine besinnliche Adventszeit und ein gesegnetes Weihnachtsfest wünscht Ihnen Ihr Team von rauhes.de.