Licht im Advent
Oft verfallen wir Menschen im Dezember der Hektik. Wir sind ständig auf der Suche nach den besten Geschenken und dem schönsten Tannenbaum. Doch eigentlich wissen und schätzen wir die ruhige Seite der Adventszeit, in der wir im Licht der Weihnachtsdekoration Zeit mit Freunden und Familie verbringen.
Warum sind Kerzen und Lichter in der Adventszeit so beliebt?
Wenn wir es zulassen, ist der Advent eine gemütliche Zeit – eine Zeit der Besinnung. Als Christen bereiten wir uns in der Adventszeit auf die Ankunft von Jesus Christus vor. Jesus selbst bezeichnete sich als Licht der Welt:
„Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.“
(Johannes 8,12)
Symbolisch dazu steht auch das Licht im Advent. So wird der Adventskranz jede Woche um eine Kerze mehr erleuchtet und es wird nach und nach heller, bis mit Weihnachten auch die Tage selbst wieder heller werden. Weihnachten ist der Sieg des Lichtes über die Finsternis.
In christlichen Adventsgottesdiensten wird Licht daher auch oft in den Predigten thematisiert. Außerdem gibt es in Kleingruppen oder an Seniorennachmittagen im Advent Andachten zum Thema Licht. Kerzen spielen bei der Dekoration der Räumlichkeiten bei solchen Anlässen eine wichtige Rolle. Oft dürfen die TeilnehmerInnen nach dem Adventsgottesdienst, dem Adventsnachmittag oder der Christvesper eine Kerze als Erinnerung mit nach Hause nehmen.
Welche Rolle spielt Licht in der Bibel?
In der Bibel wird das Licht im Alten Testament als das erste Werk in Gottes Schöpfung erwähnt. Daran zeigt sich bereits die zentrale Rolle, die Licht in der Bibel zukommt. Im übertragenen Sinne steht es für das Leben, im Gegensatz zur Dunkelheit, die für den Tod steht.
Im Neuen Testament bezeichnet Jesus sich selbst als das Licht der Welt. Alle, die an ihn glauben, werden von ihm als „Kinder des Lichts“ bezeichnet (Johannes 12,36). Damit wird bildlich veranschaulicht, dass sie durch ihn das ewige Leben erhalten. Das Licht steht also auch für die Hoffnung, dass der Tod in unserem Leben nicht das letzte Wort hat.
An anderer Stelle in der Bibel heißt es: „Licht scheint in der Finsternis“ (Johannes 1,5) und die Dunkelheit konnte es nicht auslöschen. Das bedeutet, der Tod konnte Gottes Licht nicht überwinden. Jesus Christus ist der Schöpfer des Lebens und er hat über den Tod triumphiert. Er bringt der Menschheit Leben in Ewigkeit.
Woher kommt der Brauch mit der Adventsbeleuchtung?
Die Kerzen auf dem Adventskranz, die Lichterkette im Weihnachtsbaum und der funkelnde Adventsstern am Fenster – all das gehört irgendwie zur Vorweihnachtszeit. Licht hat einen großen Einfluss auf unser Wohlbefinden: Wenig Tageslicht schlägt auf die Stimmung und kann Krankheiten begünstigen. Gerade zur Adventszeit wird es spät hell und früh dunkel. Die leuchtende Adventsdekoration hilft uns schon früher dabei, unsere Gemüter zu erhellen. Bereits im 17. Jahrhundert haben die Menschen ihre Weihnachtsbäume mit Kerzen geschmückt.
Wenn wir in dunkler Zeit ein Licht anzünden wird es auch hell in unseren Herzen, denn egal ob Kerzenlicht, LED-Adventsbeleuchtung, Lichterbögen oder Schwibbögen – sie alle erinnern uns im Advent an Jesus Christus, der kam, um Licht in unsere Dunkelheit zu bringen. Mit der Adventsbeleuchtung am Fenster oder der Weihnachtsbeleuchtung im und vor dem Haus schicken wir diese Hoffnung hinaus zu den Menschen. Jede Adventsbeleuchtung wird dadurch gewissermaßen Teil einer schönen Tradition. Das Licht in dunkler Zeit ist eine Ermutigung und Freude für alle Passanten und Besucher.
Wann macht man die Adventsbeleuchtung an?
Auch wenn es Weihnachtsdekoration, Lebkuchen und Glühwein schon weit vor dem ersten Advent in Geschäften zu kaufen gibt, warten Christen mit dem Dekorieren des eigenen Zuhauses gerne bis nach dem Totensonntag. Kompromissbereite Dekorationsliebhaber, die nicht so lange warten können, dekorieren bereits früher, lassen die Lichter der Adventsdekoration aber erst nach Totensonntag leuchten.
Gerade mit der Außenbeleuchtung sollten Dekoliebhaber es aber auch während der Adventszeit nicht übertreiben: Nach § 906 des Bürgerlichen Gesetzbuches gehört die Weihnachtsbeleuchtung zu einer sogenannten „unwägbaren Immission“. Die ortsübliche Beleuchtung darf somit auch mit der Weihnachtsdekoration nicht wesentlich überschritten werden.